Die Mondeklipse vom 27. Juli 2018 und der Nahe Osten

[:de]Am Freitag, dem 27.7.2018 wird es eine in Deutschland nur teilweise sichtbare Mondfinsternis geben.

Das Besondere an dieser Eklipse ist, dass während der Mond für eine Weile unsichtbar wird, Mars für kurze Zeit besonders sichtbar wird. Dies ist möglich, weil sich der Planet in einem Abstand von nur 47 Bogensekunden Länge vom Mond aber in 6° Breite zu ihm befindet.  Während der Mond sich verdunkelt, wird der rote Planet also aufgrund seines Winkelabstands zum Mond besonders deutlich sichtbar. Gleichzeitig erscheint Mars besonders groß, weil er der Erde so nah wie zuletzt 2003 kommt.

Sobald der Mond den Erdschatten verlässt, wird Mars wieder „unsichtbar“, weil die Nähe zum viel helleren Mond ihn sozusagen verblassen lässt.

Die Graphik aus dem Astronomieprogramm Stellarium verdeutlicht die Beziehung zu den beiden Planeten. Die Sonne befindet sich „unterhalb“ der Erde und ist nicht zu sehen.

 

In der Mundanastrologie wird besonders beobachtet, in welchen Ländern die Mondfinsternis vollständig sichtbar ist. An diesen Orten entfaltet sich das volle Potential der Finsternis.  Im vorliegenden Fall kann man aus den NASA Berechnungen ersehen[1], dass die Finsternis über Teilen Afrikas, in Indien, China, Teilen Russlands und insbesondere im gesamten Nahen Osten sichtbar ist.

 

Sehen wir uns nun das Ganze astrologisch an.

Der Mond beschreibt in der Mundanastrologie das Volk, die einfachen Leute. Das Volk steht in Opposition zur Sonne (eine Mondeklipse ist immer ein Vollmond, also ein Mond-Sonnen Opposition), aber während das Volk nicht mitbestimmen darf (der Mond ist dunkel) tritt Mars (Auseinandersetzungen, Konflikte, Krieg) in den Vordergrund. Insofern gibt der kupferrote Mond (Mond im Erdschatten) und der anschließend besonders sichtbare Mars Anlass zur Sorge. Hinzu kommt, dass der Mond sich in Konjunktion zum absteigenden Mondknoten befindet, der traditionell als problematisch bewertet wird.

Der Einzugsbereich des maximalen Mondschattens ist sehr groß und die Ereignisse können sich entsprechend auswirken, aber es fällt sofort auf, dass der mittlere Osten im Brennpunkt dieser Eklipse zu stehen scheint. Fast in der Mitte des größten Erdschattens befindet sich der Iran. Aus diesem Grund habe ich das Ereignishoroskop auf Teheran berechnet.

Die Eklipse findet am MC statt und während sich der Mond verdunkelt, wird Mars genau über den Köpfen der Menschen gut sichtbar. Mars hat erst vor kurze seine Erhöhung verlassen und steht jetzt würdenlos in einem Eckhaus, was ihm große Macht verleiht.

Mars ist der natürliche Herrscher von Energie, Waffen und Krieg. Er steht im Wassermann, einem menschlichen Zeichen, das sich am höchsten Punkt des Himmels befindet und dessen Herrscher Saturn stark im eigenen Zeichen und im 8. Haus steht, weshalb ich Mars im Wassermann mit Kernkraftwerken bzw. Anreicherungslaboren in Zusammenhang bringe, die zwar modern aber gefährlich (Mars hat hier keine Würden) und reglementiert sind (Wassermann wird von Saturn beherrscht).[2]  Mars beschreibt in diesem Horoskop sowohl die offenen als auch die versteckten Feinde (Herrscher der Häuser 7 und 12).  Diese Feinde stehen mit dem Ausland in Verbindung: Mars steht im Steinbock erhöht und bewegt sich gerade wieder in das 9. Haus zurück. Es ist keine Neuigkeit, dass die USA und der Iran wegen des 2015 vom damaligen US Präsidenten Obama unterschriebenen Atomdeals, den dessen Nachfolger Trump als „unfair“ betrachtet, zunehmend auf Kriegsfuß miteinander stehen.  Dieser scheint sich nun konkret zuzuspitzen.

Der Mond herrscht über das 3. Haus, welches Verträge und Abkommen beschreibt. Diese sind somit das Thema der Finsternis und werden zum Ziel von Attacken (Mars) ausländischer und/oder religiöser Hardliner (9. Haus). Sicher ist, dass die USA (Mars) die iranische Regierung auf die eine oder anderen Weise angreifen wird.

Mars befindet sich in einem fixen Zeichen und beschreibt eine festgefahrene Situation oder Position. Gleichzeitig ist Mars aber auch rückläufig, könnte also zu einem früheren Status Quo zurückkommen oder etwas Bestehendes auflösen wollen, allerdings zunächst ohne konkret Alternativen zu haben, was von Merkur bestätigt wird, der am Tag vor der Finsternis gerade rückläufig geworden ist.

Die USA wollen offiziell den Iran zwingen, ihre Waffenlieferungen an Drittländer einzustellen. Gleichzeitig bedrohen die USA die EU mit Sanktionen, sollte diese sich den USA nicht fügen und weiterhin einen Handelsaustausch mit dem Land haben.

Saturn (Iranische Regierung)[3] und Mars können sich eigentlich nicht ausstehen.[4] Mars wird zwar von Saturn in dessen Tagesdomizil empfangen, aber er ist peregrin und beide machen keinen Aspekt zueinander. Trotzdem ist der Iran bis zu einem gewissen Punkt offen gegenüber den USA, da das Land von internationalem Handel abhängig ist.

Die angespannte Situation könnte sich ab dem 13. August ändern, da Mars an diesem Tag wieder in das Zeichen seiner Erhöhung zurückwandert,  was mit dem Beginn der Sanktionen zusammenfällt, die Firmen drohen, die mit dem Iran zusammenarbeiten und das Embargo nicht respektieren.[5] Aber am 28. August wird Mars auf 28 Grad Steinbock wieder direktläufig, bevor er am 11. September seine Erhöhung verlässt. Insbesondere die letzten 15 Tage im Steinbock bieten eine Chance, aus einer sehr eingefahrenen Situation wieder herauszukommen und eine international zufriedenstellende Lösung zu finden. Zu diesem Zeitpunkt steht auch Merkur erhöht in der Jungfrau und trägt das Seinige bei. Gleichzeitig befindet sich aber der Transitmars zu diesem Zeitpunkt in Konjunktion zum US Pluto auf 27° Steinbock (immenser Druck) und in Opposition zum US Merkur (24° Krebs)[6], was verhandlungstechnisch die berühmte Pistole auf der Brust beschreibt.

Der Iran ist bekanntermaßen ein wichtiger Erdöl- und Erdgasproduzent. Mars steht in genauer Opposition zur Sonne, der Herrscherin des 4. Hauses, Rohstoffe. Die Sonne steht im eigenen (Feuer)Zeichen und in einem Eckhaus, beschreibt also große Reserven. Die USA wollen ein totales Embargo, um den Iran die Knie zu zwingen, was allerdings nur eine Ausrede sein dürfte, um an die Rohschätze heranzukommen. Hinzu kommt, dass Mars wieder gradläufig wird, wenn er im Steinbock, dem 2. Haus der USA steht, denen es also in erster Linie um die eigenen wirtschaftlichen Interessen geht. Die Sonne befindet sich in den Grenzen vom (rückläufigen) Merkur (Petroleum riskiert Handelsembargo) und steht im Dekan von Mars (ist fremdbestimmt).

Am Tag des Atomdeals (14. Juli 2015)[7] stand der Transitmars auf 15° Krebs.[8] Trump hat diesen Deal am 8. Mai einseitig und trotz des Protests der anderen Vertragspartner einseitig gekündigt, während Mars sich in Opposition zu seiner damaligen Position auf 26°  Steinbock befand, nur 2°  von dem Punkt entfernt, an dem Mars wieder gradläufig wird auf 28°.  Mars kommt auf die 26 Grad zwar nicht mehr zurück aber ihm ziemlich nahe, was auf ein teilweises Einlenken der USA zu Gunsten des Iran (wahrscheinlich auf Druck des Auslands) hindeutet. Trotzdem bedeutet dies einen „Sieg“ für die USA, die ihre Interessen (wenn auch nicht vollständig) durchsetzen werden.

Am 11. September verlässt Mars seine Erhöhung wieder und eine Seifenblase könnte jetzt platzen, wenn bis dahin keine verbindlichen internationalen Verträge zustande gekommen sind, die beiden Seiten gerecht  werden und entsprechend eingehalten werden. Von Seiten des Irans ist dann Ende Dezember 2018 mit großen Problemen zu rechnen, wenn der Transitmars über die Radix Mars/Merkur Konjunktion im iranischen Gründungshoroskop[9] transitiert.

Klar ist, dass das Wohlergehen des iranischen Volkes von diesem Vertrag abhängt. Diese Mondeklipse bringt sie jetzt zwar im Brennpunkt (MC), aber eher als die Verlierer der internationalen Politik eben weil der Mond „verdunkelt“ ist. Da sich die Mond-Mars Opposition im 10. Haus befindet, muss die Regierung mit Aufständen rechnen, die aber von der Regierung (blutig) unterdrückt werden könnten (Finsternis im 10. Haus).

Merkur, der Herrscher über die iranischen Ressourcen steht im 4. Haus, die Staatskassen werden mit Geldern aus dem Ölverkauf gefüllt, aber die Verkäufe gehen zurück, Saturn im 8. Haus reglementiert diese und der Staat tendiert zur Schuldenerhöhung.

Die nächsten Monate werden für den Iran schwierig und auch dessen Regierung hat Probleme seine Macht zu verteidigen, da der Saturn rückläufig ist und im 8. Haus steht. Das wird sich aber ab dem 6. September ändern, also kurz vor Mars erneutem Zeichenwechsel. Ich gehe davon aus, dass zunächst die Kleriker im Land gestärkt werden (Saturn im eigenen Zeichen im 9. Haus).

Die Eklipse warnt davor, voreilig zu handeln und mögliche Konsequenzen nicht zu berücksichtigen, die sich stark destabilisierend auf die Region auswirken könnten.

 

[1] https://eclipse.gsfc.nasa.gov/LEdecade/LEdecade2011.html

[2] Beim Abwurf der Bombe von Hiroshima befand sich Mars in den Zwillingen, ebenfalls einem Luftzeichen. Im vorliegenden Horoskop geht es aber weniger um den Abwurf von Bomben als vielmehr um die Möglichkeit von Urananreicherung, weshalb ein fixes Zeichen wie Wassermann hier Sinn macht.

[3] Der Iran ist eine islamische Republik, was hier dadurch ausgedrückt wird, dass der Herrscher des 10. Hauses (Saturn) gleichzeitig auch Herrscher des 9. Hauses (Religion) ist.

[4] Saturn ist ein Tagesplanet und kalt und trocken, Mars ist ein Nachtplanet und heiss und trocken.

[5] https://www.treasury.gov/resource-center/sanctions/Programs/pages/iran.aspx

[6] http://www.astro.com/im/in/chart_us1_e.gif

[7] https://en.wikipedia.org/wiki/Iran_nuclear_deal_framework

[8] Mars stand damals in seinem Fall.

[9] 1.4.1979 12.00 Teheran[:]

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